Ein Glas Wein

Ein Glas Wein goß ich mir ein,
nichts mehr vorhabend an diesem Abend.
So trank ich und hab nachgedacht
und auf einmal war es Nacht.
Da wurden mir die Glieder schwer
und auch die Flasche Wein war leer.
Gute Nacht

Aus dem Staub

Im Sommer auf der Liege liegend
war ich gerade beim Wolkenschauen,
da fuhr ein Auto mit Karacho 
direkt in meinen Gartenzaun.
Erschrocken vom Getöse wurde ich böse.
Rutschte von der Liege,
doch das Auto macht die Biege.
„Du Schuft“ rief ich, lief hinterher, doch
außer Staubwolken war da nichts mehr.
Wolken schauen – ich hab’s kapiert,
der Zaun wird morgen repariert.

Gedursttag

Heute gibt es Bier vom Fass
und dein Geburtstag ist der Anlass.
Wir kommen gerne und gratulieren
und gehen auf allen Vieren
später dann nach Haus
und schon ist das Gedicht wieder aus.
Herzlichen Glückwunsch und alles Gute.

Das Strandhandtuch

(Mallorca-Version)
Juhu, jetzt komm ich frisch gewaschen
zu den anderen Urlaubssachen.
Bequem kann ich im Koffer liegen
und endlich in den Urlaub fliegen.
Dann der erste Tag am Strand –
Zack: die komplette Unterseite voll mit Sand.
Und obendrauf, wie unbequem,
ein Körper voller Sonnencreme.
Und nach dem ganzen „Badespass“
bin ich am Abend triefend nass.
Mein Entsetzen ist kaum verklungen,
da werde ich auch noch ausgewrungen.
Und bevor die Qual von vorn anfängt
über Nacht noch aufgehängt.
Na dann: Schönen Urlaub!!

Das Strandhandtuch

(Nordsee-Version)
Juhu, jetzt komme ich frisch gewaschen
zu den anderen Urlaubssachen.
Bequem kann ich im Koffer liegen
den ganzen Weg auf der A7.
Dann der erste Tag vor Ort:
wie gemütlich, so im Strandkorb.
Plötzlich wird es unbequem
ein Körper voller Sonnencreme
räkelt sich ganz ungeniert –
und schon bin ich vollgeschmiert.
Möwen ziehen vorbei und Zack –
auf mir landet was – so´n Kack.
Ein Fischbrötchen verzehrt mit Remoulade,
natürlich kleckert´s – das ist schade.
Und nach dem ganzen Badespaß
bin ich sandig, ölig und triefend nass.
Kurze Zeit hab´ ich dann Ruhe –
leider in der Wäschetruhe.
Mit den Kollegen aus Küche und Bad
muss ich in die Waschmaschine bei 60 Grad.
Und bevor die Qual von vorn anfängt,
werde ich über Nacht noch aufgehängt.
Na dann: Schönen Urlaub.

Die lieben Kleinen

Mama sagte: „Basta“ und drückte die Zahnpasta
aus der Tube in zwei dicken Würsten
auf die Zahnbürsten der Kleinen.
Die hatten angefangen zu weinen.
Sie wollten nicht ins Bett gehen, sondern lieber noch fernsehen!
Doch die Mama sagte: „Nein, und hört jetzt auf zu weinen.
Ich will jetzt Ruhe in der Bude!!“
Und schraubt den Deckel auf die Zahnpasta-Tube.

Fischgericht

Was für ein wohlschmeckender Fisch
Für manchen doch die Brasse ist.
In Mehl gewälzt von beiden Seiten,
lässt man sie in die Pfanne gleiten.
Knusprig braun schmeckt sie am Gaumen,
danach kann man sie leicht verdauen.
Manch einer aß diesen Fisch noch nie,
besucht aber gern die Brasserie.

Raum-Erfrischer

Ich habe mir mal zu Raumspray
ein paar Gedanken gemacht:
Liegt in der Luft ein schlechter Duft
und kribbelt dir im Näschen,
gibst von der Industrie,
so viele Raumerfrischer wie noch nie,
in Dosen oder Gläschen.
Sie heißen Brise, Bel Air oder Purifikateur,
und gehen nicht nur in die Nase,
nein auch ins Gehör.
Nur bei dicker Luft, da wird´s schwer,
da hilft das Raumspray auch nicht mehr.

Schwein gehabt

Ein rosa und ein Trüffel-Schwein
langweilten sich in ihrem Heim.
Außer Fressen, Saufen und Körperpflege
war nichts zu tun in ihrem Gehege.
Sie träumten und stellten sich vor:
jemand käme und öffnete ihnen das Tor.
Fröhlich grunzten sie dann durch die Welt,
so wie es ihnen gerad gefällt.
Kein Ofenrohr müssten sie je von innen sehen –
Ach, das wäre wunderschön!
Da merkten sie und konnten es kaum fassen:
nach dem Füttern hatte jemand das Tor aufgelassen.
Schnell liefen sie raus, bevor es zuklapppt.
Ich würde sagen: SCHWEIN gehabt.

Wildschwein Ragout

Ein Schwein saß ganz allein zu Haus,
denn seine wilden Schwestern gingen aus.
Sie trafen kurz hinterm alten Weiler
auf ein paar recht hübsche Keiler.
Dann kam es, wie es kommen muss:
Kurz nach der Dämmerung fiel der erste Schuss.
Ein Jäger saß am Hochsitz an
und hat den Schweinen wehgetan.
Hätten sie etwas Anderes vorgehabt,
gäb´ es heut beim Jäger nur Salat.